Innerhalb dieser Materialgruppe lohnt sich ein vertiefter Blick auf Schmelzklebstoffe – umgangssprachlich auch Heissleim oder Hotmelt genannt. Sie werden in vielen Produktionsbetrieben zum Aufrichten und Verschliessen von Verpackungen aus Voll- oder Wellpappe, aber auch für viele andere Anwendungen eingesetzt.
Wer sich mit dem CO₂-Fussabdruck eines Hotmelts beschäftigt, erfährt, dass bei herkömmlichen Produkten bis zu 5 kg Äquivalent pro fertig produziertem Kilogramm Hotmelt zusammenkommen. Auch modernste Klebstoffe wie z. B. Advantra- Produkte verursachen noch immer Emissionen von 2,5 bis 3 kg CO₂e [1]. Rund 80 Prozent davon entfallen auf die Rohstoffe, die spätestens seit Einführung dieser damals bahnbrechenden Generation um die Jahrtausendwende fast ausschliesslich fossilen Ursprungs sind. Als Thermoplaste werden Schmelzklebstoffe ausserdem bei hohen Temperaturen gemischt, was einiges an Heizenergie bedarf. An der Verpackungslinie muss der Klebstoff dann nochmals verflüssigt werden.
H. B. Fuller ist das grösste reine Klebstoffunternehmen weltweit und auch grösster Partner des Seeländer Klebespezialisten Kumagra. Die beiden Firmen bieten den Kunden verschiedene Klebstoffe und Möglichkeiten, CO₂-Emissionen zu reduzieren.
So werden bereits seit über 20 Jahren sogenannte Low-Temperature-Hotmelts angeboten. Diese Klebstoffe werden mit weniger Wärme produziert und auch verarbeitet. Nebst dem nachhaltigen Einfluss auf den Energieverbrauch schonen die tieferen Temperaturen den Klebstoff und auch die Auftragsgeräte, was wiederum deren Unterhalts- und Wartungskosten senkt. Eine Auswahl von vier verschiedenen Niedrigtemperatur- Typen bietet für fast alle Anwendungen das richtige Produkt.
Eine weitere Möglichkeit zur Reduktion des CO₂-Fussabdrucks ist die Verwendung eines Hotmelts mit einem namhaften Anteil an nachwachsenden Rohstoffen. Seit ungefähr zwei Jahren bieten H. B. Fuller und Kumagra unter dem Namen Advantra Earthic 9370 ein Produkt an, das 62 Prozent nicht fossile Non-Food-Ausgangsmaterialien enthält. Dadurch ist seine Herstellung nahezu CO₂-neutral. Wie alle anderen Advantra-Klebstoffe erfüllt auch diese nachhaltigere Variante hohe Anforderungen an Stabilität und Performance.
Der dritte klebstoffseitige Weg zur Einsparung von CO₂ ist zugleich auch die allerneueste Innovation im Hotmelt-Sektor: Advantra Earthic 9500 E vermag im Vergleich zu anderen modernen Klebstoffen mit deutlich geringerem Verbrauch gleich viele Kartons zu verkleben. Nebst der dadurch erreichten Reduktion der CO₂-Belastung bietet dieser Klebstoff durch sein geringes Migrationspotenzial auch eine erhöhte Lebensmittelsicherheit. Bei weltweit durchgeführten Langzeit- Versuchen in Produktionen verschiedener Branchen wurden Einsparungen von mindestens 25 Prozent nachgewiesen.
Obschon moderne Klebstoffe heute eine grössere Bandbreite an Anwendungen abdecken als früher, eignet sich nicht jeder Klebstoff für jeden Einsatzzweck. Die Spezialisten von Kumagra kennen die Stärken, aber auch die Limiten der einzelnen Klebstofftypen. Während eines Besuchs werden anlagen-, material- und anwendungsseitige Anforderungen aufgenommen, um dann geeignete Optimierungsmöglichkeiten vorzuschlagen. Auch für die Begleitung von Produktionsversuchen stellt das Kumagra-Team vom Klebstoffwechsel bis zur Auswertung sein Know-how und seine tatkräftige Unterstützung vor Ort zur Verfügung.
Empack Halle 3, Stand D26
Daniel Stettler, Teilhaber, Geschäftsleitung, Marketing, Verkauf, Kumagra